(Gallinago gallinago)
Vogel des Jahres 2013
Die typischen Lebensräume der Bekassine, die zu den Schnepfenvögeln zählt, sind Moorlandschaften oder feuchte strukturreiche, extensiv bewirtschaftete Grünländer. Diese Lebensräume schwinden bundesweit zunehmend. In vielen Regionen sind die lokalen Vorkommen bereits erloschen. Dies berücksichtigend, profitierte die Bekassine besonders durch die Renaturierung der Weschnitz und die einhergehende Nutzungsextensivierung.
(Ardea cinerea)
Der Graureiher ist ein Generalist, der in dicht besiedelten Gebieten, sogar in Grünanlagen, Gärten und Gartenteichen jagt und auf landwirtschaftlichen Flächen genauso zu finden ist wie an der Küste, in Mooren oder Schilfgebieten. Auf der Weschnitzinsel ist er ein stetiger Besucher und Nahrungsgast. Seine Brutgebiete befinden sich häufig in den umliegenden Altneckarlachen, dort brüten die Graureiher, in kleinen Kolonien oder auch als einzelne Brutpaare überwiegend in Bäumen.
(Vanellus vanellus)
Während der Kiebitz in den küstennahen Wiesenlandschaften noch recht häufig vorkommt, hat sein Lebensraum im Binnenland dramatisch abgenommen. Die Weschnitzinsel als Teil des VSG „Hessische Altneckarschlingen“ gehört potentiell zu den besten hessischen Brut- und Rastgebieten für den Kiebitz.
Im Frühjahr, während des Vogelzuges, sammeln sich oft große Schwärme auf den Wiesen der Weschnitzinsel.
Vom Projekt wird die Art maßgeblich von der zeitlich angepassten, extensiveren Bewirtschaftung und dem verbesserten Wasserregime profitieren.
(Grus grus)
Im Frühjahr und Herbst sind die keilförmigen Formationen während des Kranichzuges am Himmel zu sehen und die laut trompetenden Rufe sind weithin zu hören. Auf der Weschnitzinsel rasten regelmäßig Kraniche auf ihrem Weg zu ihren Brutgebieten oder während des Zuges in die Winterquartiere.
Leider aber sind es oft menschliche Störungen, vor allem Hunde oder Reiter, die die Tiere aufscheuchen und vertreiben. Um eine ungestörte Rast zu ermöglichen, wurde das Gebiet im Frühjahr 2014 für Besucher und Landwirtschaft, durch Verschluss der Durchgänge an der Post- und Herrenbrücke, gesperrt.
(Tringa totanus)
Dieser kleine Watvogel aus der Familie der Schnepfenvögel ist, wie viele Arten der feuchten Grünländer und Wiesen, durch Eindeichungen, Entwässerung und Intensivierung der Landwirtschaft bedroht. Im Gebiet der Weschnitzinsel ist der Rotschenkel als Rastvogel bereits jetzt schon ein regelmäßiger Gast.
Als Bodenbrüter und Art, die mit ihrem Schnabel im flachen Wasser und in feuchten Ufern stochert und nach Nahrung sucht, wird auch der Rotschenkel von den Verhältnissen nach Durchführung des Projektes profitieren.
(Asio flammeus)
Die Sumpfohreule brütet, wie viele Bewohner der offenen Landschaften, auf dem Boden von Sümpfen, Mooren und nassen Wiesen. Aufgrund der schwindenden Lebensräume ist die Sumpfohreule mittlerweile in allen "Roten Listen" Mitteleuropas registriert. In der Roten Liste Hessens ist sie mit "vom Aussterben bedroht", Stufe 1 geführt. Wahrscheinlich gibt es zurzeit keine Brutpaare. Im Frühjahr 2014 wurden im NSG/VSG „Weschnitzinsel von Lorsch“ vier Sumpfohreulen von Vogelbeobachtern gesichtet. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Zug- oder Nahrungsgäste. Trotzdem kann man diese Sichtungen als Beweis für das Potential des Gebietes werten.
(Ciconia ciconia)
An den Anblick des Weißstorches haben sich die Hessen mittlerweile wieder gewöhnt. Nicht zuletzt durch Projekte wie dieses haben sich die Bestände des Weißstorchs wieder erholt und man kann die Tiere besonders im Hessischen Ried regelmäßig beobachten. Die Wiesenlandschaft der Weschnitzinsel dient ihm vor allem als Nahrungshabitat. Die Brutgebiete finden sich häufig in den umliegenden Altneckarlachen, wo die Störche heute sogar wieder eigene Nester bauen und nicht nur auf den vom Menschen installierten Storchenmasten nisten.
(Perdix perdix)
Eher ein untypischer Bewohner in der Flußaue der mehr in der Feldflur zuhause ist. Doch auch diese Art wird hoffentlich von der Maßnahme profitieren. Neue Deckungsstrukturen die im Rahmen des Projektes entstehen und ein breites Angebot an Insekten und Samen können den neuen Lebensraum auch für das Rebhuhn atraktiv machen.